Der Regeleditor wird durch das Kommando Regeln editieren im Menü Datei aufgerufen. Er öffnet ein eigenständiges Fenster, das in einer vierseitigen Kartenablage die Regeln der Patience, die gerade gespielt wird, anzeigt. Nach Anwahl des entsprechenden Reiters wird die dazugehörige Karte angezeigt.
Es gibt die vier Karten Allgemein, Stapel, Regeln und Namen; jede wird in einem der folgenden Abschnitte beschrieben. Daran anschliessend folgt eine Beschreibung der Funktionen, die mit Hilfe des Menüs aufgerufen werden können (Abschnitt Die Kommandos des Regeleditors).
Die Regeleditor-Karte Allgemein
Der programminterne Name der Patience wird hier nur angezeigt; er kann durch Aufruf der Kommandos Neu (Unterabschnitt Neu) oder Laden (Unterabschnitt Laden) geändert werden. Im Normalfall sollte er dem Prefix des Dateinamens entsprechen, unter dem die Regeln abgespeichert werden (Unterabschnitt Speichern).
Hier wird eingestellt, ob mit einem oder zwei Kartensätzen gespielt wird. Ein Kartensatz besteht aus 52 Karten (13 Werte mal 4 Farben).
Hier kann bestimmt werden, ob es sich um eine Streitpatience handelt. Falls ja, wird weiterhin festgelegt, ob die 2 Kartensätze (falls vorhanden) pro Hand getrennt oder gemeinsam gemischt und verteilt werden.
Die Regeleditor-Karte Stapel
Durch den Schieberegler kann eingestellt werden, ob in der Patience ein Talon existiert (Regler auf eine Position ungleich 0) oder nicht (Regler am linken Anschlag). Die Stellung des Reglers gibt an, wie viele Karten beim Geben auf einmal von der Hand auf den Talon bewegt werden.
Durch den Schieberegler kann eingestellt werden, ob in der Patience ein Strafstapel existiert (Regler auf eine Position ungleich 0) oder nicht (Regler am linken Anschlag). Die Stellung des Reglers gibt an, wie viele Karten beim Neuverteilen der Patience auf den Strafstapel gelegt werden.
Durch den Schieberegler kann eingestellt werden, wieviele Arbeitsstapel in der Patience existieren. Es können zwischen 0 und vier Arbeitsstapel einschließlich eingestellt werden.
Wie viele Stapel in der Patience existieren, kann mit dem waagerechten Schieberegler (zwischen 1 und 10) eingestellt werden. Pro Stapel gibt es unter dem waagerechten je einen senkrechten Schieberegler, der angibt, mit wie vielen verdeckten Karten (von 0 bis 10) der Stapel beim Verteilen gefüllt wird. Es wird immer eine offene Karte oben auf die Stapel verteilt, so daß die Einstellung 0 nicht aussagt, daß gar kein Karte auf den Stapel verteilt wird, sondern daß unter der offenen keine verdeckten Karten mehr liegen.
Mit diesem Auswahlmenü kann bestimmt werden, ob zu Beginn des Spiels alle Karten auf den Stapeln offen (also sichtbar) liegen (ja), oder nur die Werte der obersten Karten jedes Stapels zu erkennen sind, alle darunter befindlichen Karten jedoch mit dem Rücken nach oben liegen (nein).
Die Regeleditor-Karte Regeln
Mit diesem Auswahlmenü wird die Regel festgelegt, mit deren Hilfe bestimmt wird, ob auf einem Stapel eine Karte auf eine andere paßt. Es stehen die Kombinationen aus Aufsteigend, Absteigend oder Auf-/Absteigend mit Echt, Unecht oder Egal zur Auswahl.
Auf- und absteigend bezieht sich dabei auf die Werte der beteiligten Karten. Falls die Regel aufsteigend besagt, muß der Wert der oberen Karte der nächst größere sein, bei absteigend entsprechend der nächst kleinere. Bei aufsteigender Regel paßt also z.B. ein Bube auf eine 10.
Echt, Unecht und Egal bezieht sich auf die Farbe der beiden Karten. Echt heißt, daß beide Karten die gleiche Farbe besitzen müssen, unecht heißt, daß auf eine Karo- oder Herzkarte eine Pik- oder Kreuzkarte paßt und umgekehrt. Unecht läßt sich daher auch gut als ,,Rot und Schwarz abwechselnd'' beschreiben. Egal sagt aus, daß die Kartenfarbe keine Rolle spielt bei der Entscheidung, ob zwei Karten aufeinander passen.
Mit diesem Auswahlmenü wird die Regel festgelegt, mit deren Hilfe bestimmt wird, ob mehrere aufeinander liegende Karten einen beweglichen Teilstapel bilden. Es stehen die selben Kombinationen zur Verfügung wie für die Ablage Stapel (siehe Unterabschnitt Ablage Stapel) und die zusätzliche Auswahl nur einzelne Karte.
Nur einzelne Karte bedeutet, daß nicht mehrere Karten als ein Teilstapel auf einmal bewegt werden können.
Mit diesem Auswahlmenü wird die Regel festgelegt, mit deren Hilfe bestimmt wird, ob auf einem Stock eine Karte auf eine andere paßt. Es stehen die Kombinationen aus Aufsteigend oder Absteigend mit Echt oder Komplett zur Auswahl. Es fehlen hier die Kombinationen mit Unecht oder Egal, da Stöcke immer an eine feste Farbe gebunden sind.
Komplett heißt, daß keine einzelnen Karten auf den Stock gelegt werden können, sondern daß die gesamte Familie bereits auf einem Stapel vereinigt worden sein muß und dann mit einem Zug auf den Stock geschoben wird.
Mit diesem Auswahlmenü wird die Regel festgelegt, mit deren Hilfe bestimmt wird, ob auf dem Strafstapel eine Karte auf eine andere paßt. Es stehen die Kombinationen aus Aufsteigend, Absteigend oder Auf-/Absteigend mit Echt oder Unecht zur Auswahl.
Diese Einstellung ist nur wichtig in einer Streitpatience, wo zwei Spielerinnen gegeneinander spielen, da ja kaum eine Spielerin eine Karte auf ihren eigenen Strafstapel legen wird.
Mit diesem Auswahlmenü kann bestimmt werden, welchen Wert eine Karte besitzen muß, damit sie auf einen leeren Stock gelegt werden kann.
Es kann ein fester Wert eingestellt werden (meistens wohl das As), und es gibt die besondere Einstellung Erste Karte. Dann wird beim Verteilen nach dem Mischen die oberste Karte der Hand automatisch auf den entsprechenden Stock geschoben; ihr Wert bestimmt dann die Basis der Stöcke. Da jetzt der König nicht mehr unbedingt der höchste Wert ist, kann das As (quasi zyklisch) auf ihn gelegt werden.
Mit diesem Auswahlmenü kann bestimmt werden, welchen Wert eine Karte besitzen muß, damit sie auf einen leeren Stapel gelegt werden kann.
Es stehen die Einstellungen jede Karte und nur höchste Karte zur Auswahl. Der Wert der höchsten Karte ist abhängig vom Wert der Stockbasis und der Regel für passende Werte auf dem Stapel. Wenn z.B. (wie in der Kleinen Harfe) ein As die Stockbasis ist und auf den Stapeln absteigend angelegt werden kann, ist die Stapelbasis ein König. Bestimmt (in einer noch zu erschaffenden Patience) die erste Karte die Stockbasis und es wurde ein Bube als erstes auf den Stock gelegt, ist bei aufsteigenden Stapeln eine Dame die Stapelbasis.
Mit diesem Auswahlmenü kann bestimmt werden, wie oft maximal der gefüllte Talon auf die Hand zurückgenommen werden kann. Die Einstellung hat also nur in Regelsätzen Auswirkung, bei denen der entsprechende Schieber (Unterabschnitt Talon) auf einen Wert ungleich 0 sitzt.
Es stehen die Einstellungen Gar nicht (es existiert kein Talon oder er kann nicht auf die Hand zurückgenommen werden), Beliebig oft (keine Obergrenze) sowie die Werte 1 bis 10 zur Auswahl.
Mit diesem Auswahlmenü kann bestimmt werden, ob alte Karten des Talons noch aufgenommen werden dürfen. Eine Talonkarte ist alt, wenn sie zwischenzeitlich bereits von einer anderen verdeckt war oder wenn die Spielerin bei einer Streitpatience wieder an der Reihe ist.
Gleichzeitig wird damit festgelegt, ob Karten wieder vom Stock aufgenommen werden dürfen.
Die Regeleditor-Karte Namen
Der externe Name der Patience ist der für die Spielerin sichtbare Name der Patience. Er erscheint z.B. im Menü Patience, aber auch in der Titelzeile des gesamten Windows (siehe Referenz Regeln/Direkt nach dem Geben).
Da das Spiel (höchstwahrscheinlich) in jeder Sprache mit einem anderen Namen im Menü erscheinen soll, wird ein Formular dargestellt, in dem für jede bekannte Sprache ein Name eingegeben werden kann.
Mit diesem Kommando kann das Feld Name (intern) auf einen anderen Wert gesetzt werden; der eingegebene Name sollte dem Programm noch nicht bekannt sein.
Angabe eines neuen (internen) Regelnamens
Dazu erscheint ein Fenster wie in Bild Neuer Regelname, dem die Spielerin alle dem Programm bekannten internen Namen entnehmen und einen neuen eingeben kann.
Mit Hilfe des in Referenz Kommandos/Spielzustand beschriebenen Fensters zur Auswahl eines Dateinamens kann ein (vorher gespeicherter) Regelsatz eingeladen werden. Die externen Dateinamen der Regeldateien enden normalerweise mit .spr (von Spielregel), daher ist das Feld Maske mit *.spr vorbelegt.
Die ausgelieferten Spielregeln befinden sich in der Unterdirectory spiel der Library-Directory, also z.B. in /usr/lib/X11/patience-1.9/spiel.
Mit Hilfe des in Referenz Kommandos/Spielzustand beschriebenen Fensters zur Auswahl eines Dateinamens kann der gerade bearbeitete Regelsatz in einer Datei gespeichert werden. Die externen Dateinamen der Regeldateien enden normalerweise mit .spr (von Spielregel), daher ist das Feld Maske mit *.spr vorbelegt.
Falls die Schreibberechtigung in die Library-Directory fehlt, empfiehlt es sich, eigene Regelsätze in einer privaten Directory zu sammeln und die Resource-Variable sprPath (siehe auch Kapitel Installation) entsprechend zu setzen. Die Resourcevariable enthält eine durch : getrennte Liste von Directories, in denen bei Programmstart nach Regelsätzen gesucht wird. Ein Beispiel:
Patience*sprPath: /home/krischan/spiel:/usr/lib/X11/patience-1.9/spiel
Das Fenster des Regeleditors wird ohne weitere Rückfrage geschlossen, und es kann mit der vor Aufruf des Kommandos Regeln editieren eingestellten Patience weitergespielt werden.
Ein ändern der Einstellungen im Regeleditor hat keine unmittelbare Wirkung auf die gerade gespielte Patience; es kann wohl auch schlecht mitten im Spiel z.B. die Anzahl der Stapel verändert werden. Mit dem Kommando Anwenden können nun die vorgenommenen Regeländerungen in ein neu anzufangendes Spiel übernommen werden.
Ein Aufruf von Okay bewirkt eine Ausführung der Kommandos Speichern, Anwenden und Abbruch, wobei bei negativer Bestätigung im Speichern- oder Anwenden-Dialog die Abarbeitung abbricht.